Clickjacking – Unsichtbare Angriffsmethode im Netz: So schützen Sie Ihr Unternehmen
Was ist Clickjacking?
Clickjacking bezeichnet eine raffinierte Online-Angriffsmethode, bei der Cyberkriminelle gezielt Benutzereingaben manipulieren. Ziel ist es, Online-Nutzer unwissentlich dazu zu bringen, Aktionen auf Websites auszuführen, die sie gar nicht wollten. Der Begriff setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „Click“ (Klick) und „Hijacking“ (Entführung) – also das Entführen oder Umleiten von Klicks.
Wie funktioniert so ein Angriff? Ein Angreifer legt transparente oder unsichtbare Bedienelemente (meist sogenannte iFrames) über ein legitimes Webseiten-Interface. Wenn der Nutzer nun scheinbar vertrauensvoll auf einen Button klickt, löst er in Wahrheit eine ganz andere Aktion aus. Das reicht vom Auslösen einer Schadsoftware über das versehentliche Abonnieren eines Dienstes bis hin zur Preisgabe von Zugangsdaten.
Neue Entwicklungen: DoubleClickjacking
Cyberkriminelle entwickeln immer wieder neue Taktiken. Eine besonders hinterhältige Innovation ist das sogenannte DoubleClickjacking. Dabei wird der Nutzer gezielt dazu verleitet, einen Doppelklick auszuführen – meist durch auffällige Fenster oder Captchas, die zum Bestätigen aufrufen. Der erste Klick entfernt eine Tarnschicht, der zweite betätigt heimlich eine verborgene Schaltfläche auf einer anderen Seite.
Die Folgen können schwerwiegend sein: Unbemerkt kann der Angreifer Plug-ins installieren, einen Zugang zu Accounts gewähren oder sogar die Multi-Faktor-Authentifizierung manipulieren. Das Risiko reicht bis zum Totalverlust der Kontrolle über Zugänge, zur Kompromittierung ganzer Accounts und zu erheblichen finanziellen Schäden.
Wie läuft ein Clickjacking-Angriff ab und welche Risiken bestehen?
Typische Vorgehensweise beim Clickjacking
Clickjacking-Angriffe durchlaufen meist drei Stufen:
- Manipulation per iFrame: Der Angreifer baut eine manipulierte Webseite und legt unsichtbare Bedienelemente direkt über das sichtbare Interface einer validen Website. Der Nutzer glaubt, er klickt auf die erwartete Funktion, gesteuert wird aber ein bösartiger Prozess im Hintergrund.
- Gezieltes Social Engineering: Häufig werden Opfer gezielt angelockt, indem etwa täuschend echte E-Mails mit angeblichen Gewinnen oder wichtigen Mitteilungen verschickt werden. So wird das Opfer auf bewusst präparierte Webseiten geführt.
- Hintergründige Aktionen: Der Klick bestätigt unbemerkt Rechte-Untervergaben, gibt Daten preis oder lädt eine Software herunter – alles geschieht, ohne dass der Nutzer seinen Fehler bemerkt.
Gerade Unternehmen sind beliebte Ziele, da sich auf diesem Weg schnell Zugang zu sensiblen Daten oder Systemen erschleichen lässt.
Risiken und Auswirkungen für Unternehmen und Nutzer
Die Angriffsfläche für Clickjacking ist breit – sie reicht von Desktop-PCs bis zu mobilen Endgeräten. Besonders gefährlich ist der Diebstahl von Zugangsdaten, etwa beim Online-Banking oder in der Verwaltung von Kundendaten.
Gibt ein Nutzer auf einer vermeintlich echten Oberfläche ID und Passwort ein, werden diese oft direkt an die Server der Angreifer geleitet, nicht zu den autorisierten Systemen. So können Cyberkriminelle Finanztransaktionen anstoßen, Konten missbrauchen oder Identitäten stehlen. Weiterhin sind gezielte Malware-Downloads oder das ungewollte Abschließen von Abonnements keine Seltenheit.
Für Unternehmen kann das neben finanziellen Schäden auch enorme Imageschäden verursachen. Vertraulichkeit von Informationen und der Schutz von Kundendaten stehen somit auf dem Spiel.
Wie können Sie sich vor Clickjacking schützen?
Praktische Tipps gegen Clickjacking
Um den Gefahren von Clickjacking vorzubeugen, helfen vor allem Aufmerksamkeit und technische Vorsichtsmaßnahmen:
- Misstrauen Sie unerwarteten E-Mails: Öffnen Sie keine Anhänge oder Links aus dubiosen oder fremden Quellen – insbesondere, wenn Sofortmaßnahmen gefordert werden.
- Laden Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen herunter: Verwenden Sie ausschließlich offizielle App-Stores. Fremde Downloads bergen ein hohes Risiko, Malware zu enthalten.
- Ignorieren Sie auffällige Werbeanzeigen: Viele betrügerische Kampagnen setzen auf reißerische Botschaften und unrealistische Versprechungen. Bleiben Sie skeptisch!
- Regelmäßige Software-Updates: Halten Sie Betriebssysteme und Software immer auf dem neuesten Stand. Viele Sicherheitslücken werden über Updates geschlossen.
- Verwenden Sie moderne Browser-Schutzmechanismen: Nutzen Sie Sicherheitseinstellungen Ihrer Browser, etwa die X-Frame-Options, die das Einbetten in andere Webseiten verhindern.
Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Klickverhalten ist die erste Verteidigungslinie. Sensibilisieren Sie Mitarbeitende für die Risiken und schulen Sie regelmäßig im Umgang mit neuen Bedrohungen.
Professionelle Unterstützung durch IT-Experten
Gerade für Unternehmen empfiehlt sich ein ganzheitlicher Ansatz. Effektiver Schutz gegen Clickjacking setzt technische Sicherheitsmechanismen voraus, die in die IT-Infrastruktur integriert werden. Dazu zählen unter anderem Firewalls, Anti-Malware-Lösungen, E-Mail-Security-Gateways sowie spezialisierte Systeme für das Patch- und Backup-Management.
Eine individuelle IT-Sicherheitsstrategie, speziell zugeschnitten auf die Anforderungen Ihres Unternehmens, sorgt für nachhaltigen Schutz. Unsere IT-Experten unterstützen Sie bei der Überprüfung und Optimierung Ihrer Systeme, beraten bei der Wahl geeigneter Schutzmaßnahmen und stehen Ihnen auch im Ernstfall zur Seite.
Fazit: Clickjacking ist eine reale Bedrohung für jede digitale Infrastruktur. Mit einem Mix aus Sensibilisierung, aktuellen Schutztechnologien und professioneller Betreuung schaffen Sie die Basis für mehr Sicherheit im digitalen Geschäftsalltag.
Sie möchten Ihre Systeme schützen oder bestehende Sicherheitsmaßnahmen überprüfen lassen? Kontaktieren Sie uns gerne – wir beraten Sie individuell und helfen Ihnen dabei, Ihr Unternehmen nachhaltig gegen Clickjacking und andere Online-Bedrohungen abzusichern!